Warum uns der Brand in Europas größtem Rechenzentrum zu denken geben sollte!

Der Brand bei OVHCloud, Europas größtem Cloud-Anbieter, lässt Nutzer von Cloud-Diensten aufhorchen. Am Standort Straßburg in Frankreich wurden zwei von vier der vor Ort stehenden Serverhallen durch das Feuer beschädigt; eine brannte sogar komplett nieder. Um die 3,6 Millionen Websites gingen kurzfristig offline und Unmengen von Daten gingen verloren. Selbst jetzt lässt sich das Ausmaß des tatsächlichen Datenverlustes nur vermuten.

Das Ausmaß des Schadens
In dem abgebrannten Dataserver SGB2 standen zwar nur 12.000 der insgesamt 100.000 in Straßburg stehenden Server, allerdings handelte es sich bei diesen laut französischen Medien um das Angebot OVH Hosted Private Cloud, das von vielen mittelgroßen und großen Konzernen genutzt wird. Gemeinsam mit den Schäden der anderen Serverhallen lässt sich das Ausmaß auf rund 15.000 betroffene Kunden beziffern, hinter denen besonders viele Unternehmen stehen.

Durch den Brand waren auch viele französische Websites nicht mehr zu erreichen, darunter Onlineauftritte vieler verschiedener Städte, Kommunen und kulturellen Einrichtungen wie das Centre Pompidou und die Seite data.gouv.fr der französischen Regierung. Mittlerweile ist sie zum Glück wieder online. Hier stellt die Regierung schließlich wichtige Informationen zur aktuellen Situation und entsprechenden Maßnahmen zu Verfügung.

Einen weiteren enormen Schaden verzeichnete der Internet-Analyst Netcraft. Die Verantwortlichen gaben an, dass im Anschluss des Feuers mehr als 3,5 Millionen Websites und fast eine halbe Millionen Domains ausgefallen seien. Aktuell konnte die Hälfte wieder hochgefahren werden, jedoch nur mit eingeschränkter Funktionalität und mit älteren Versionen. Die weitere Entwicklung lässt sich noch nicht genauer abschätzen.

Bei der britischen Computerspielfirma Facepunch (Anbieter des Survival-Spiels „Rust“) und der französischen Großkanzlei Leroi & Associes kam es sogar zu einem Totalverlust der Daten. Doch wie viele Unternehmen nun endgültig ihre gesamten Daten verloren haben, ist noch ungewiss.

Auslöser für den Brand
Der Aufstieg von OVH zum europäischen Spitzenreiter ist vor allem durch preisgünstige Angebote zu begründen. In diesen günstigen und populären Basis-Paketen sind jedoch keine Backups oder eine Desaster-Recovery vorhanden. Eine Einsparung, die nun vielen Unternehmen zum Verhängnis wurde. Da laut französischen Medien jedoch auch erstellte Backups in den benachbarten Rechenzentren gelagert wurden, erlitten auch die Unternehmen, die in diesen Schutz investiert hatten, enorme Verluste.

Die Berichte zu den vorherrschenden Brandschutzbedingungen gehen in den Medienberichten auseinander. Während einige davon sprechen, dass keine automatischen Löschanlagen existiert hätten, berichten andere davon, dass es sehr wohl welche gab. Feststeht allerdings, wenn es welche gab, waren diese offensichtlich nicht sonderlich effektiv, um den Brand entsprechend einzudämmen. Da der Boden und das Gerüst des Rechenzentrums außerdem wohl aus Holz erbaut worden waren, konnten sich die Flammen schnell verbreiten.

Was genau den Brand verursacht hat, ist noch offen. Es sollen jedoch einen Tag zuvor Arbeiten an einer USV-Anlage stattgefunden haben.

Konsequenzen für OVHCloud
Der europäische Marktführer im Hosting-Bereich mit seinen rund 160.00 Servern in 20 Rechenzentren war die europäische Hoffnung, sich mit den Cloud-Angeboten der Vorreiter USA und China messen zu können. So hatte OVHCloud gehofft, bald den Schritt an die Börse wagen zu können; und zwar mit einer Bewertung von mehr als einer Mrd. Euro.

Doch nun heißt es erst einmal, den Vorfall unter Kontrolle zu bringen. Ob das Angebot, den betroffenen Unternehmen ihre Daten kostenfrei auf neuen Servern bereitzustellen ausreichen wird?

Präventive Maßnahmen treffen
Wenn Sie nun darüber nachdenken, für die Speicherung Ihre Daten doch lieber auf eine lokale Lösung zu setzen, sollten Sie jedoch bedenken, dass Risiken wie Hackerangriffe und Brände dadurch nicht verringert werden können. Stattdessen sollten Sie darauf achten, nur Dienste zu verwenden, bei denen entfernt liegende Backups zur Verfügung gestellt werden können.

Für Fragen zu einem zuverlässigen Backup-Konzept und der technischen Umsetzung steht Ihnen das Technik-Team aus unserem IT-Systemhaus gerne zur Verfügung. ITM systems ist als IT- und TK-Dienstleistungsunternehmen Ihr Experte zum Thema Serverperformance, Anwendungsgeschwindigkeit, Datensicherung und weltweite Verfügbarkeit.
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